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Willi Kollo
Komponist, Textdichter, Sänger, Musik- und Bühnenverleger
28.4.1904 in Königsberg – 4.2.1988 in Berlin
(Pseudonym: Edgar Allen)
Am 28. April 1904 wurde Willi Kollo (amtlich immer noch Kollodzieyski) in Königsberg geboren. Seit 1906 lebte die Familie in Berlin. Neben dem Hohenzollern-Gymnasium besuchte Willi auch schon das Konservatorium Collini, lernte Klavierspielen und war von 1917 bis 1921 Internatsschüler in Blankenburg/Harz. Daheim in Berlin feierte Vater Walter indessen seine großen Erfolge und Willi geriet notgedrungen ein wenig ins Abseits. Früh auf sich gestellt gelang es ihm, gefördert von Lehrern und Gönnern, die sein literarisches Talent erkannten, sich schon als Schüler in der Provinz durch Vortragsabende und Lesungen eigener Novellen und Gedichte zu profilieren. Die Presse schrieb: "Ein Jüngling im Gewand eines Weltweisen!" – "ganz gefangen von der seltenen Erscheinung eines so jugendlich und begabten Dichters". So konnte er sich, sehr jung noch, zu einer künstlerischen Persönlichkeit besonderer Prägung entwickeln. In Blankenburg begegnete der Jüngling Oswald Spengler, der dort Lehrer gewesen war, und ihn, neben Walter Rathenau und Otto Braun, dem früh gefallenen Sohn der Sozialistin Lilly Braun, stärkstens beeinflußte. Mit 16 Jahren erregte Willi bereits Aufmerksamkeit durch seine Übertragung des bekannten Gedichtes Tennysons "The charge of the light brigade", die als "Arbeit eines deutschen Schülers" in der Times abgedruckt wurde.