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Walter Kollo
Komponist und Dirigent
28.1.1878 in Neidenburg/Ostpreußen – 30.9.1940 in Berlin
Am 28. Januar 1878 wurde Elimar Walter Kollodzieyski in der ostpreußischen Kleinstadt Neidenburg als Sohn eines gutsituierten Kaufmanns und einer Konzertpianistin geboren. Durch Intervention seiner Mutter durfte er am Konservatorium in Sondershausen Musik studieren. Der Vater hätte lieber einen Kaufmann aus ihm gemacht und enterbte ihn aus Enttäuschung. Der Jüngling ließ sich von derweil Ungemach nicht entmutigen und startete seine Musikerkarriere als Korrepetitor und Kapellmeister in Königsberg, wo er die Chansonette Mizzi Josetti, mit bürgerlichem Namen Marie Preuß, heiratete. 1904 wurde in Königsberg Sohn Willi geboren. Nach kurzem Zwischenstop in Stettin übersiedelte die Familie 1906 nach Berlin, zur Untermiete in die Potsdamer Straße 104 am Bülowplatz, und fortan nannte man sich Kollo.
Berlin strebte damals gerade mit aller Macht zur Metropole und war attraktiv für Künstler jeder Couleur. Es gab in jenen Tagen über 30 repräsentative Theater, u.a. das Metropol Theater in der Behrenstraße (heute residiert dort die Komische Oper), das Berliner Theater in der Charlottenstraße, es gab Spezialitätentheater, wie z.B. den Wintergarten, Singspielhallen, Lokale mit Aufführungskonzessionen und Kabaretts, u. a. Max Reinhardts berühmtes "Schall und Rauch" und "Roland von Berlin" in der Potsdamer Straße. Dort traf der junge Pianist und Komponist Walter Kollo 1907 auf die damals noch völlig unbekannte 23-jährige Claire Waldoff, die mit seinem Lied "Schmackeduzchen", Text Hermann Frey, über Nacht berühmt wurde und das sie fortan zwei Jahre allabendlich dort sang.