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Am 30. September 1940 starb Walter Kollo in seiner Wohnung in der Schwäbischen Straße in Berlin-Schöneberg. Seinem Wunsche entsprechend wurde er unweit der letzten Ruhestätte des von ihm so verehrten Albert Lortzing auf dem Sophienfriedhof in der Invalidenstraße in einem Ehrengrab beigesetzt.
Mit Walter Kollo verlor die Musikwelt einen der Väter der Berliner Operette, einen Komponisten ungemein lebendiger Melodien, die auch nach fast 100 Jahren bis heute eine ganze Epoche symbolisieren und sich gerade in der wiedervereinten Stadt und über ihre Grenzen hinaus einer besonderen Lebendigkeit und Popularität erfreuen.
Walter Kollos Werk wird man nicht gerecht, wenn man ihn hauptsächlich als Erfinder von Gassenhauern einordnet. Seine Operetten sind von hohem musikalischem Niveau und seine Partituren sind sauber durchkomponiert und geschmackvoll instrumentiert, eher singspielhaft. Seine Musik ist leichtfüßig, voller Lokalkolorit und im Berliner Volkslied verwurzelt. Das "Acht Uhr Abendblatt" schreibt im Dezember 1928 nach der Premiere des Singspiels JETTCHEN GEBERT über Walter Kollos Musik: "Er fängt Stimmungen ein und bringt sie zum Klingen, er gibt sacht und behutsam melodramatische Untermalungen, er hat liebenswürdige Ideen und seine Tonsprache geht ins Ohr und wendet sich nicht umsonst an das Gefühl".
Treffender kann man die Musik des Operettenkomponisten Walter Kollo nicht beschreiben. Nicht umsonst fühlte sich Walter Kollo dem großen Kollegen Albert Lortzing tief verbunden.
Doch Walter Kollo zog sich langsam in die innere Emigration zurück. In Berlin fanden keine Uraufführungen mehr statt....1938 wurde in Köln mit seiner letzten Operette DAS SCHIFF DER SCHÖNEN FRAUEN das Apollo-Theater eingeweiht. In seinen letzten Lebensjahren komponierte er nicht mehr viel – er hatte ja auch unendlich viele Melodien und Musiken in den Jahren seit 1906 komponiert (siehe Werkverzeichnis) – , aber er dirigierte noch von Zeit zu Zeit seine Werke für sein großes Berliner Publikum.